3 x Indie + 3 x Ruhr = 2 x CD-Release = 1 x urban urtyp spezial. Dieses Mal nicht sonntags 19 Uhr, sondern samstags 20 Uhr! Den Auftakt machen SISTERKINGKONG, fünf Dortmunder, die das tun, was sie tun, sie machen Songs. In einer schnörkellosen und unverkrampften Art, die unpathetisch wirkt, unmelancholisch, aber eben nicht so abgebrüht, wie Großstadtdarsteller gern wirken wollen. SISTERKINGKONG wirken wie Dortmunds Antwort auf Lou Reed: Man hat den Müll runter gebracht, radelt durch die Vororte, schremmelt auf der Gitarre und stellt fest, The Glory Is Lost. Aber was macht das schon, das Hi-Hat scheppert weiter, der Beat ist großartig verwackelt, und die Gitarren kennen Farben, die selbst der Regenbogen hat. Man hört das und sieht es — “She Sees Wolfes” heißt die neue CD, so ist das nunmal — und versteht, warum es das Ruhrgebiet gibt.
Und noch eine CD-Release: LELAND P. hat das “Ticket To The Moon” gelöst und stellt das neue Werk zusammen mit einer Schar erlesener Freunde vor, unter ihnen Kai Hoffmann, die Stimme der legendären SECRET DISCOVERY, und TESS WILEY, in deren Stimme sich Texas mit Twin Peaks verbindet:LELAND P. haben sich nunmal nach Leland Palmer benannt, dem Vater der schönsten Fernsehleiche aus den 90ern, der am Ende der Mörder ist und vielleicht auch wieder nicht. Egal, auf die Stimmung kommt es an, die Atmosphäre, die immer leicht verfabelt ist und unwirklich: Twin Peaks ist wirklich wie eine Hintergrundtapete für das, was LELAND P. — Multi-Instrumentalist Cazy Schmidt und DJ Franco Zappala — aus den Geräten holen. Das ist mal melodiös, mal sphärisch, dann wieder clubtauglich, Uptempo-Nummern stehen neben harten Beats, das Ganze erinnert an den frühen David Bowie, dann an den Trip-Hop von Massive Attack und immer wieder an die Soundtracks von David Lynch, atmosphärisch dicht und uneindeutig: LELAND P. ist, was es ist, aber nie, was es scheint. So geht Indie.
Als dritter Act des Abends dann “ein bisschen Wahnsinn aus der Rottstraße”: SAUHUND ist seine eigene Band, ein Stadtphänomen, dessen richtigen Namen kaum wer weiß. Er sitzt in Bochums kreativer Straße und tüftelt an Texten und Elektrosounds. Man könnte sagen, es sei eine eigene Art von Songwritertum, er selber nennt es “ein bisschen bescheuert, aber auch charmant”. Und das ist eine perfekte Definition für das, was es ist, es ist urban.
» 31. März 20 Uhr
» ausnahmsweise samstags | ausnahmsweise 20 Uhr | wie immer nur 10 Euro
» Tickets hier | Abendkasse ab 19:30 h