“urban urtyp ist zu einer Konzertreihe geworden, auf deren Programm das Publikum praktisch blind vertraut.” Hat Max Kühlem in den RN geschrieben. Das lesen wir gern und lesen gerne weiter: “Auch zum Termin mit regionalen Bands, die gerade nicht durch alle Musikmagazine und einschlägigen Internetportale gejagt werden, kamen am Samstag viele Besucher. Sie hören und sahen ein wunderbar vielfältiges Konzert.
Gleich drei Auftritte machten das urban-urtyp-spzial in der Christuskirche zu einem kleinen Festival. Überraschend der Start mit der Dortmunder Formation Sisterkingkong. Die vier Herren plus eine Frau sind keine Indie-Pop-Hipster, aber auch keine Opa-Rocker. Sie betören nicht mit außergewöhnlich schönen Melodien, hauen ihrem Publikum keine steinharten Riffs um die Ohren oder begeistern mit virtuosen E‑Gitarrensoli. Unprätentiös ihr Auftritt, schlicht die Musik. Aber ungemein wirkungsvoll. Fast unbemerkt schleichen sich viele Zutaten in den angenehm fließenden Soundmix, der in der Kirche ein bisschen so klingt, als würden sich Velvet Underground mit der Krautrock-Legende Can einen Proberaum teilen: Zur klassischen Besetzung aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang kommen Perkussion, Orgel, historische Synthesizerklänge und sogar ein Theremin.
Zu einer ausgewachsenen Band hat sich auch das Bochumer Elektronic-Duo Leland P. entwickelt. DJ Franco Zappala und Multiinstrumentalist Carsten ‘Cazy’ Schmidt wurden unter anderem ergänzt durch die Texanerin Tess Wiley, die schon als Gitarristin bei Six Pence Non The Richer (‘Kiss Me’) gespielt hat. Den unaufgeregt dahingroovenden Sound bereicherte sie mit einer Stimme, die genau so viel Rockröhren-Reibeisen zeigt, wie es mit von David-Lynch-Soundtracks inspirierter Lounge-Musik eben noch zu vereinbaren ist. Genau wie Sisterkingkong, die das neue Album ‘She Sees Wolves’ im Gepäck hatten, präsentierten auch Leland P. neues Material vom noch unveröffentlichten Werk ‘Ticket To The Moon’.
Die Besucher in die Nacht schickte der Elektro-Frickler ‘Sauhund’ mit Musik, die so klang wie seine Heimat an der Rottstraße: karg und dreckig, pathetisch und ruhrpottromantisch. Ein überzeigendes urban-urtyp-spezial.”
Hier die überzeugenden Fotos von © Olaf Rauch | nullkunsteins.de