Von unserem Düsseldorf-Korrespondenten Olaf Rauch. Foto von Roswitha Schmid. | Nach dem Vorspiel beginnt die Spielzeit, die vierte von urban urtyp. Sie beginnt mit einem 2‑Takter, also hochtourig: KREIDLER aus Düsseldorf und ROCKFORD KABINE aus Bochum spielen am 20. Oktober im Kubus. Zunächst zu KREIDLER:
Düsseldorf hat mit Kraftwerk, Neu, Der Plan, Pyrolator, Fehlfarben, DAF, Rheingold und Propaganda vielleicht ein paar bekanntere Aushängeschilder: Bei KREIDLER denken viele zuerst mal an Mopeds, die in den 70er bis Anfang der 80er Jahre kultig waren — in eben jener Ära, in der die oben genannten Bands jene Sound prägten, den man heute mit Düsseldorf verbindet.
KREIDLER gehören zu den Pionieren der zweiten Düsseldorfer Generation. 1994 gegründet blickt das Quartett auf mehr als 20 eigene Veröffentlichungen zurück. Und fand doch immer Zeit, Remixes für Bands wie Depeche Mode, Eurythmics, Einstürzende Neubauten, Philipp Boa oder Faust zu übernehmen. Live sind KREIDLER eh rumgekommen in der Welt: MoMa in New York, Centre Pompidou in Paris, Mexiko, Bangkok, Singapur, Jakarta. In Deutschland waren sie sowieso überall. Sie schauen gerne über den Tellerrand der Musik:
Und finden Wege zu anderen Kunstrichtungen. Mal sorgen sie für die musikalische Interpretation einer Vernissage von Andreas Gursky, dem Fotografen, mal spielen sie bei Modenschauen von Chanel, Lacoste oder Giles Deacon. Solche Verbindungen zwischen der Kunst von Musik und Nicht-Musik sind — nein, keine Erfindung von Lady Gaga, deren “Avantgarde” in der aktuellen SPEX als “Avantgaga” gewürdigt wird — sind typisch für die Düsseldorfer Szene. Die Kunst der kurzen Wege:
Direkt am K20, dem Teil der Kunstsammlung NRW, der die Kunst des 20. Jahrhunderts versammelt, und nahe bei der Kunstakademie liegt der Salon des Amateurs, der seit gut zehn Jahren vom KREIDLER-Mastermind Detlef Weinrich betrieben wird. Der Salon ist sowas wie ein natürliche Lebensraum für Musiker, Künstler und andere ganz normale Leute. Mancher, der im Salon anzutreffen ist, war schon im Kubus von urban urtyp zu Gast: Hauschka, Wollny, die Jungs von Stabil Elite, und alle geben gerne zu, dass ihre Musik ohne den Salon des Amateurs vielleicht nie entstanden und in jedem Fall anders geworden wäre.
Aber zurück zu KREIDLER: Deren Sound hat sich in den knapp zwanzig Jahren, die es sie gibt, immer weiter entwickelt und konkretisiert. Ihr Status quo kennt derzeit3 Attribute für 4 Leute, die wie ein 2‑Takter heißen: minimalistisch, hypnotisch, pulsierend. Wer es verpasst, ist nichts davon.
» 20. Oktober. Wie immer sonntags, wie immer 19 Uhr, wie immer nur 10 Euro.
» Hier Infos zur ROCKFORD KABINE
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