Hat gedauert, wir sind hinaus ins Land, um Musik zu finden, und jetzt — endlich! — THE DORF kommt! In den Kubus, den wir nur bauen, wenn es was zu hören gibt und was zu feiern. Und es wird eine Menge zu feiern geben, es ist mehr als viel, was auf die Ohren kommt: eine solistische BigBand mit hohem Anarcho-Anteil und etwas Disziplin. Genau so viel an Disziplin, wie man braucht, um zu wissen, was man vom Trecker werfen will.
THE DORF ist mit Sicherheit das einzige auf dieser Welt, das nicht verschlafen ist, dieses Dorf brennt. Von innen. Auf der Suche nach dem Sound, dem Rhythmus. Dem Krautrock, dem Jazz, der Trance. Dem Trieb, dem Fieber, der Jagd.
„Gemischte Raubtiernummer“
nennt JAN KLARE das, was er, nun ja, dirigiert. Ein 25- und manchmal 30-köpfiges Kollektiv, wenige Male im Jahr ruft er zusammen, was gierig sich zusammen rauft. Weil es nur will, dass passiert, was passieren muss: Erst brabbelt es im Dorf ein wenig vor sich hin, dann plötzlich bricht es los wie ein Trecker-Trump beim Drag Racing, querbeet durch Bottrop-Boy und Bochum-Wiemelhausen, alles wird hinein gerissen in ihre Wucht, es hat etwas von Urgewalt, wie sie durch Soundlandschaften pflügen. Am Horizont Frank Zappa, er winkt.
Ja doch, sie können auch leise. Auch langsam. Sie können lyrisch und verträumt. Bauen Spannung auf und wieder ab. Hören aufeinander, spielen miteinander, man kennt sich auf dem Dorf. Unterschwellig aber, unter dem warmen Acker verborgen, lodert die Glut, jeden Moment bricht sie hervor, und wenn, dann verändert THE DORF nicht sich, sondern uns. Es passiert etwas mit einem, das man nicht fassen kann, die Genre-Schubladen ächzen, das Phänomen THE DORF ist zu komplex, um es zu packen, während es einen packt. Diese Dorf-Gemeinschaft verleibt einen ein, reißt einen mit, diese Band ist ein Selbstversorger, sie pegelt sich Solo um Solo auf Orgie hoch, weiter und weiter, Idee um Idee.
So verwandelt THE DORF die Stadt und uns und einen Wochentag in einen Sonntag: urban-untypisch findet dieses Konzert nämlich nicht sonntags statt wie immer, sondern am vorletzten Abend im Jahr, dieser Mittwoch wird zum urtyp-Sonntag. Sowas machen THE DORF. Sie machen, dass die urban urtyp-Bühne — der Kubus im Kirchenraum — ans Wackeln kommt. Immer Jan Klares Formel fürs wilde Dorf-Leben im Ohr:
„Jeder leistet seinen Beitrag, das bedeutet: Wir leben in einer ziemlich heilen Welt.“
» 30.Dezember, ein Mittwoch wie noch nie
» 19 Uhr wie immer
» 10 Euro wie auf dem Land
» Tickets hier!