Und noch ein uu-spezial, das Penguin Café Orchestra ist Legende. Es war: eine Assoziation von Musik und Musikern, die 1/2 Jahrhundert über in immer neuer Konstellation etwas machten, das sich auf keinen Begriff bringen ließ. Viel Folk, aber mit viel Reduktion und noch viel mehr Gegenwart: PCO war, das nur mal als Beispiel, Support für KRAFTWERK in dem Jahr, in dem Kraftwerk den „Trans Europa Express“ bestieg, also 1977. Ziemlich fluid. Und ist es noch, nur anders. Simon Jeffes, der Impressario des Café Verbundes, starb 1997, das Penguin Café der Jetztzeit hat Arthur Jeffes eröffnet, Simons Sohn. Die Musik, die heute in seinem Café spielt, ist warm wie Folk und äußerst cool, ist darmbesaitet und technisch en vogue, ist mit Instrumenten bestückt, die aussehen, als seien sie von einem Antiquitätenladen auf die Straße gestellt worden, die aber klingen, als seien Elektro Guzzi oder auch Brandt Brauer Frick darüber gestolpert. An den Tischen in diesem Café sitzt ein 1/2 Jahrhundert an Sounds und Klängen, und der musikalische Raum, der sich so eröffnet, hat Weite und sehr viel von dem, was Simon Jeffes einmal
„a very big yes to the survival of the heart“
genannt hat. Ist das urban? Sicher, Urbanität ist ja nun eben hier entstanden, im Café. Zurück zu der Antarktis: Arthur Jeffes wollte herausfinden, wieso sein Vater ein derart urbanes Café nach Pinguinen benannt hat. Ist er also losgezogen Richtung Polar und ist diesen Wesen begegnet, die aussehen, als hätte Magritte sie gemalt, und so, in der Betrachtung von Pinguinen, ist nach und nach das Album entstanden, “handfuls of night”. Violine, Bratsche und Cello, alle darmbesaitet, dazu Percussion und Flügel, Synthesizer und Harmonium und – so kündigen sie es an – „weitere Instrumente“, die aussehen, als könne man ihnen im Café begegnen oder in der Antarktis. Arthur Jeffes:
„Es gibt Orte, die ich gefühlsmäßig mit Kreativität verbinde, Orte, an denen endlose Weiten und Leere, verbunden mit einem Gefühl von Schönheit und Zeitlosigkeit, den idealen Rahmen bilden, um darin etwas zu erschaffen.“
Das Ergebnis: ein nagelneues Album, Konzerte weltweit, 2 davon in Deutschland, 1 davon bei uns. “Handfuls of Night“ ist Anfang Oktober auf dem Londoner Label erschienen, auf dem auch Ólafur Arnalds und Nils Frahm publizieren, also bei Erased Tapes, sein Titel: Antarktis.
PENGUIN CAFÉ | urban urtyp spezial
» Freitag 17. Januar 2020 | 20 Uhr
» Einlass 19 Uhr
» VVK 20 € zzgl. Geb.
» Tickets — ohne Gebühren! — direkt hier bei uns ordern oder besser noch: Mail an tickets@urbanurtyp.de