Zuerst war da: Julia Kadel, sie spielte mit ihrem Trio dieses phantastische Konzert im Kubus und sprach: Ihr müsste Kid Be Kid hierher holen! Da war dann also der Name schon mal im Kubus, schöner Name, eigenartig: Kid ist nicht Kid, sei aber, die sie werde oder so. Dann: Album gehört, kindlich ist diese Musik nicht, wohl aber die Verspieltheit, in der sie entsteht, wir stellen uns vor: Kid Be Kid sitzt in der Mitte ihrer Instrumente, als habe sie Spielpuppen um sich herum gebaut, Flügel, Synthesizer und Mikros, dazu ihre Stimme, und was man dann hört, sind viele Stimmen und Sounds und Geräusche und Rhythmen, als seien die Dinge um einen herum beseelt. Kid Be Kid beatboxt sie ins Leben hinein, man sieht eine Frau und hört eine Band? Eine Welt. Ohne Loops, ohne Overdubs, ohne Pre-Recordings. Die digitale Assistentenschaft entlassen, Kid Be Kid rührt Rhythmen und Texte, Harmonien und Melodien in ihrer eigenen Welt an, im Mund- und Rachenraum, in ihrem Kopf und Kehlkopf mit Lauten, die knacken, knirschen, zischen … Hiphop? Jazz!
Sie hat Jazz studiert. Die großen Festivals gespielt, das Elbjazz, das Fusion Festival, selbst das Festival International de Jazz in Montréal, eine der prominentesten Bühnen der Welt. Das also die Liga, das eigentlich Neue: Sie singt nicht einfach zum Klavier, sie kombiniert es mit Vokal-Artistik. Sie wollte vor einiger Zeit einfach wissen, wie dieses bourgeoise Instrument mit Beatboxing zusammen klingt, das zentnerschwere Gerät mit dem Orchester im Kopf:
„Naja, es klang ziemlich geil.“
Hören wir ähnlich, diese sehr eigen hergestellte Musik, die strukturiert ist und verspielt, abgedreht und seriös, hingebungsvoll und entrückt, ziemlich cool und ziemlich verletzlich. Man sitzt und zählt die Instrumente, keine Loop-Station zu sehen, woher dieser Groove, diese Rhythmen, die ganzen Sounds und Melodien, die poetische Lyrics tragen …
Vielleicht dass es das alles so gar nicht gibt, vielleicht dass ein Teil von dem, was man hört, im eigenen Kopf entsteht, wie gesagt, alles beseelt.
Kid Be Kid | urban urtyp #76
» Sonntag 8. Märzl | 19 Uhr
» Einlass 18:30 Uhr
» wie immer bei urban urtyp: nur 10 €
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