Tausende sterben in der Ukraine, Hunderttausende sind auf der Flucht. Vollkommen hilflos die Idee, dass Pop gegen Putin helfen könnte oder Klassik gegen Krieg. Bloßgestellt die Idee, dass Kultur — jedenfalls die westliche — unwiderstehlich sei, Putins Bunker hat diese Kultur nicht geknackt. Umso dringender, die Idee zu retten, die machtlose. Was jetzt an unsere Künstler geht und an uns, ist nicht die Frage, ob wir spielen können oder nicht, sondern ob wir besser spielen können oder nicht. Ob wir das Versprechen einlösen können, dass es Nullmillimeter sind, die zwischen Pop und Freiheit liegen, Nullmillimeter zwischen hier und jetzt. Für weniger ist kein Pop nach Putin mehr zu haben.
“Und du fragst mich, ey, wie lang dauert das Vermissen, und ich denk’, man, in Gottes Namen, woher soll ich das denn wissen!”