Keine Konzerte, kleine Festivals: Wieder drei Formationen, die alle von hier und alle uu sind. Von KRAY! etwa kommt zwar keiner der Sechs aus einem Stadtteil mit diesem Namen, aber alle steckten auf dem Weg zur Probe so oft auf Höhe von Kray im Stau, dass sie wie von selbst zur ältesten Newcomer-Band geworden sind, die je eine Bühne betreten haben dürfte.
Das allerdings, die erste Bühne, ist auch schon wieder etwas Stauzeit her, und seit diesem Ur-Auftritt — Openair bei strömendem Regen! — haben sie uns, den Rubettes und Stones und wem alles noch bewiesen, dass Alter tatsächlich vor gar nichts schützt, selbst davor nicht, besser zu werden. Kray macht Schluss mit wichtig, die Songs sind ruhig und entspannt, ab und an ein wenig traurig, dann wieder lackdicht am Kitsch vorbei, wenn die A40 wie a‑Moll klingt, bevor sie stilsicher in Schlusskurven eindrehen und die sind dann doch lieber mit was in Dur. Wie Songs eben so gehen, die im Stau entstehen und von der Sehnsucht handeln, hier geht es um die Sehnsucht von Essen-Kray nach Bochum-Dückerweg. Kurze Wege, große Kunst, entspannte Geste, und alles fürs Gemüt.
Dann MONOCULAR: Elektro TripHop aus Dortmund, der überhaupt nicht so klingt wie die frühen Morcheeba, sondern so, als hätten die frühen Morcheeba Monocular gecovert. Wobei Monocular mit einer Gitarre kommen, die, wenn sie denn will, dreckiger klingt als es das Ruhrgebiet je gewesen ist. Und dann ist da eine Stimme, die ist — - lassen wir das den großen Tom Liwa sagen:
“There aren’t many female singers in Germany whose voices kill me like Nic Koray’s does. And there are even fewer who I grant to have the rare talent to formulate songs that are as universal and at the same time personal in the most intimate way”.
Sprach Tom! Liwa! Den UNTER ANDEREM MAX verehrt: Die 3‑Wörter-Band besteht aus Max, seiner Gitarre und dem, was sie zusammen tun. Sie erzählen Geschichten, klar, aber Max und Gitarre tun dies auf eine Weise, die einem nicht gleich die halbe Welt erklärt. Das hat nichts von Hamburg und gar nichts von Schule, aber vieles von hier, wo man auch mal auf eigene Faust schlau sein kann. Nur diesen Alltag hier, durch den nicht einmal keine Elbe fließt und kein Sänger keine Adelstitel trägt, diesen Alltag hier in Liedern besingen, das kann man nicht, das kann unter anderem Max. // Update: In diesem Fall, dem besonderen, kommt unter anderem Max im Plural zu uns: Mit Drummer! Er heißt Daniel Niemann. Mit Bassist! Er heißt Mo Bütow. Und mit E‑Gitarre! Mehr Max war nie!
» Sonntag 20. Mai 19 Uhr
» Tickets an allen bekannten VVK-Stellen oder online hier
Und eben so wird unsere zweite Spielzeit enden, danach macht urban urtyp Sommer. Und plant dieweil, es wird — tertium datur! — eine dritte Spielzeit geben.