Faszinierend, wie die Drei ihre dramaturgischen Linien in den Raum hinein gezeichnet haben, unglaublich schön, intensiv, zeremoniell. Fotos von Olaf Rauch, hier seine gesamte Galerie: Weiterlesen
Bohren und der Club of Gore
urban urtyp edition // Rosenmontag ohne Bohren ist wie Christuskirche ohne urban urtyp ist wie Weihnachten ohne Nikolaus ist wie — wir reden von Bohren — wie Cowboys ohne diesen einen Indianer mittendrin. Nach vier langen Jahren, in denen rosenmontags geschunkelt wurde, als würden seien die Leute von Viruswellen durchschüttelt, kehren Bohren und der Club of Gore zurück an den Ort, an dem am Rosenmontag gar nichts ist. Kein Geschunkel und Gewitzel, kein Karneval und kein Licht, der urban urtyp Kubus im Dunkel. Bohren kommen aus Köln, was ihre Musik alles nicht ist, füllt Bände. Weiterlesen
Review Gigi Masin
Strom fließt oder fließt nicht, Elektronik ist was sehr Einfaches. Und was schön! Fotos von Olaf Rauch: Weiterlesen
#81 Camille Bertault & David Helbock
sonntag 5.2. // „Märchenhaft“ nennt ACT, wie sie ihren gemeinsamen „Playground“ gefunden haben, das Märchen geht so: Er ein Junge aus dem Vorarlberg, sie wächst in Paris auf. Er lebt mit seinem Klavier unter 4831 Einwohnern, sie changiert zwischen Schauspielkunst und Jazzgesang. Ein Schloss rückt ins Bild, Gold Glanz Glück, dann ein Meeting, alle dürfen sich was wünschen. Er wünscht sich sie und sie sich einen Trompeter, trifft dann aber doch auf ihn, sie hören sich, sie entdecken, wie intuitiv sie zueinander passen, das Spiel beginnt. Und so auch das Märchen, es ist alles genau so geschehen. Weiterlesen
#80 Kai Schumacher
Wenn es etwas gibt, das nichts zu tun hat mit ihm und seiner Musik, dann ist es „Crossover”, ein Wort, das suggeriert, irgendwas meets irgendwas. Bei Kai Schumacher trifft nichts auf nichts, weil immer schon alles da ist. Je verschiedener, umso vertrauter. Klassik ist da, er hat klassisches Klavier an der Folkwang studiert, Punk ist da und Pop und Minimal Art, Dadaismus und Duisburg, Dancefloor und Kinderlied, Avantgarde und Atari Teenage Riot. Hier steht Schuberts Franz im Raum, dort Cobains Kurt, man assoziiert ohne Ende und unangestrengt, wenn man ihm zuhört, er spielt Solopiano. Weiterlesen
#79 Laura Carbone
Die Zeiten sind wirr, sich zurechtzufinden in ihnen, gewinnt etwas Surreales. „Wäsche nur noch nachts waschen“, titelt die FAZ. Sonderbar, wie die Wirklichkeit ins Leben greift, das verwischt wie ein Tafelbild. Gibt es Musik, die deuten kann? Die von Laura Carbone war immer schon dunkel gefärbt, düster getönt, aber nicht depressiv, kein überdramatisches Als-ob. Gitarrenriffs, die wie vom Meeresboden emporsteigen, sie schöpft aus einer Tiefe, in die sich nicht hinein, wohl aber hinunter hören lässt. Der Titel ihres Albums von 2018, „Empty Sea“, ruft ein Märchen der Gebrüder Grimm in Erinnerung, ein armes, elternloses Mädchen muss einen tiefen See mit einem löcherigen Löffel leeren …
Es gelingt, der See lässt sich ausschöpfen mit einem Löffel, das Meer mit einer Gitarre. 2017 tourt Laura Carbone mit The Jesus And Mary Chain, die sind ja nun Weiterlesen
Review Shalosh
Shalosh an Rosh Hashana, dem jüdischen Neujahr: Besser kann ein neues Jahr, es ist das 5783igste, nicht beginnen. Spielerische Intensität, flüssiges Erzählen, eine unwiderstehliche Dramaturgie und eine Leichtigkeit, die, je schwerer es wurde, je schwereloser erschien: “It’s not a band, it’s an idea.” Fotos von Sabine Hahnefeld und, die Galerie wächst, dem urban urtyp-Kollektiv, Shalosh hat in der urban urtyp edition gespielt:
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Review Unplaces
Shalosh
urban urtyp edition // Ein Jazz-Piano-Trio? Eine Band, ein Spaß, ein postmoderner. Eine Welt aus Zitaten und Verweisen, eine Jonglage mit dem, was man – erstens – kennt, was man – zweitens – ganz anders kennt und was man – drittens – könnte kennen können. Shalosh ist das hebräische Wort für 3, die 3 kommen aus Tel Aviv, dieser grellen, bunten, toleranten Stadt. Einer Stadt am Meer, übers Mittelmeer kamen immer die fernen Dinge, die Sounds der Anderen. In diesem Klanggewirr – Orient und Okzident, Afrika und Altertum, Neuzeit und Nahost usw. – sind sie aufgewachsen in den 90ern, 3 Freunde, die für Nirvana schwärmten und für Brahms, Weiterlesen
#77 Unplaces
Müssen wir uns erst wieder in Erinnerung rufen nach endlosen Zoom-Konferenzen und öden Wohnzimmer-Konzerten: dass Musik nicht aus dem Äther fällt, Musik fällt einem ein. Und was ein Einfall auslöst, zeigt sich, wenn er live gespielt wird und gehört. Die beste Musik ist noch immer die, die man nicht kennt. Jetzt am Sonntag starten wir urban urtyp neu: 30 Monate nach #76 eröffnen UNPLACES die neue Spielzeit. Weiterlesen